l "Zeit" ist das meistgebrauchte Hauptwort der deutschen Sprache, woraus man schlie en könnte, da es sich um einen wohlverstandenen Begriff han- delt. Allein der berühmte Ausspruch Augustinus': "Wenn mich niemand danach fragt, wei ich's; will ich's aber einem Fragenden erklären, wei ich's nicht", behält auch heute noch seine Gültigkeit. Diese Problematik, da wir einerseits die gelebte Zeit als natürlich und vertraut empfinden und da andererseits eine genauere Analyse des Begriffs Zeit oft auf Widersprüche führt, spiegelt sich in den meisten philosophischen Abhandlungen wider. Das Schrifttum zum Themenkreis "Zeit" ist derart umfassend, da wohl kein Werk, welches sich heute mit diesem Problem befa t, Vollständigkeit beanspruchen kann. Dementsprechend ist auch der Anspruch dieses Buches bescheiden: Es wurde der Versuch unternommen, an Hand einer kleinen Auswahl von Autoren die Entwicklung des Zeitbegriffs und die damit ver- bundenen Problemstellungen über einen Zeitraum von mehr als zweitausend Jahren aufzuzeigen. Von den griechischen Philosophen ausgehend, ver- schiebt sich mit der Entstehung der Einzelwissenschaften die Thematik von der Philosophie mehr und mehr zu den Naturwissenschaften. Dabei kommt der Physik als Grundwissenschaft für alle anderen Naturwissenschaften eine besondere Rolle zu. Neben Philosophen kommen daher aus den Naturwis- senschaften hauptsächlich Physiker zu Wort. Bei der Auswahl wurde beson- ders Bedacht darauf genommen, da die aufgenommenen Beiträge aufeinan- der Bezug nehmen bzw. sich ergänzen. Ihre chronologische Anordnung ver- deutlicht die Abhängigkeit philosophischer Reflexionen und naturwissen- schaftlicher Analysen des Zeitbegriffs vom jeweiligen Entwicklungsstand der Wissenschaften.
- | Author: Peter C. Aichelburg
- | Publisher: Vieweg+teubner Verlag
- | Publication Date: Jan 01, 1988
- | Number of Pages: 250 pages
- | Binding: Paperback or Softback
- | ISBN-10: 3528089180
- | ISBN-13: 9783528089184